Nichthuldiger und Nichthuldigerfrau
Den Namen "Nichthuldiger" erhielten die Bisinger im Jahre 1798. In diesem Jahre fand im Fürstentum Hohenzollern-Hechingen ein Landesvergleich statt, bei welchem es hauptsächlich um Jagd- und Pürschrechte, sowie Frondienste und Ländereien ging. Insgesamt 23 Gemeinden im Fürstentum waren aufgefordert, dem damaligen Fürsten Hermann Friedrich Otto zu Hohenzollern zu huldigen und dem Landesvergleich beizutreten.
Allerdings weigerten sich die Bisinger, die schon früher als "Revoluzer" bekannt waren, den Landesvergleich zu unterschreiben. Aufgrund dieser Begebenheit erhielten die Bisinger den Namen "Nichthuldiger".
Daraufhin lies der Fürst, der sehr verärgert war, mit Hilfe seiner Soldaten das Vieh der Bisinger von den Bisinger Weiden nach Hechingen treiben. Die Bisinger sammelten sich zu einer Art Demonstrationsmarsch und marschierten, bewaffnet mit Gabeln, Sensen und Dreschflegeln nach Hechingen um ihr Vieh wieder zurück zu holen. So auch unser Narrenmarsch "...mit Gabel und mit Sensen zum Streik".
Zur Vollständigkeit muss hinzugefügt werden, dass die Bisinger 1851 wieder huldigten. Trotzdem ist das wiederspenstige Nichthuldigerverhalten der Bisinger doch wohl klar ersichtlich.
HÄSBESCHREIBUNG
Der Nichthuldiger bzw. die Nichthuldigerfrau stellt, dem geschichtlichen Hintergrund entsprechend, alte Bauern bzw. Bäuerinnen und Handwerker*innen dar. Die Kleidung entspricht den Jahren um 1700-1800.
Als Maske ist eine geschnitzte Holzmaske zugelassen. Die Kopfbedeckung prägen Naturhaarperücken, Hüte und Hauben.
- Die männlichen Nichthuldiger sind „bewaffnet“ mit einer Heugabel, einem Dreschflegel oder entsprechendem alt bäuerlichen Gerät oder Handwerkszeug.
- Die weiblichen Nichthuldiger haben einen Weidenkorb, gefüllt mit Wegzehrung, bei sich.
Die Gruppe der Nichthuldiger und Nichthuldigerfrauen wird angeführt vom „Obma" .